Daniel Büttiker und Sylvia Sachs

Daniel Büttiker und Sylvia Sachs

Donnerstag, 24. Juni 2010

78.- 82. Tag. Ljubljana-Leibnitz-Wien ca. 800 km








Wir schlendern durch das schöne Ljubljana. Am besten gefällt uns der Gemüse- und Fruchtmarkt. Wir kommen in einen richtigen Kaufrausch und gehen mit einem randvollen Rucksack glücklich nach Hause. Entgegen der Wetterprognose holt uns das schlechte Wetter doch ein und wir fahren durch heftige Regenfälle weiter Richtung Österreich.






In Leibnitz besuchen wir die Familie Mandl, welche wir vor 2 Monaten in Griechenland kennengelernt haben. Aus einem kurz geplanten Besuch werden 2 Tage in denen sie uns die Steiermark mit ihrem Weingebiet, die Stadt Graz, die Buschenschanken, den
Kaiserschmarren, die Straubn und natürlich das Wiener-Schnitzel näher bringen. Wir sind überwältigt von der Gastfreundschaft und sind dankbar dürfen wir das alles erleben.
















Nur wenige Kilometer vor Wien steigen wir ungewollt vom Motorrad. In einer leichten Kurve verlieren wir den Gripp am Vorderrad und wir sitzen beide völlig überrascht auf der Überlandstrasse. Wir stehen beide unversehrt auf und merken sofort wie glatt die nasse Strasse unter unseren Füssen ist. Da muss Öl oder irgendwas schmieriges sein, was wir auf der nassen Strasse nicht erkannt haben. Gut waren wir langsam unterwegs.






Schnell sind wir wieder auf dem Motorrad und fahren in die Stadt rein. Dort lassen wir es uns mit Wienerkaffee und Sachertorte etc. gut gehen. Neben der ganzen Schönheit der Stadt ist der Praterturm, das mit 117 Meter höchste Kettenkarussel der Welt, ein Highlight :)...

Mittwoch, 16. Juni 2010

72.-77. Tag Kiskunmajsa-Ljubljana ca. 700 km






Doch bevor wir in Ungarn einreisen, reisse ich mir auf der Flucht vor einem wilden Hund den halben Zehennagel ab, AUA!!! Das waere somit meine Erinnerung an Rumaenien. Kaum ueber der Grenze, haben wir wieder das Gefuehl in Westeuropa zu sein. Schon verrueckt, wie so ein Strich auf der Landkarte ptloetzlich alles aendern kann. Auf jeden Fall ist es hier sauber und wir fuehlen uns bedeutend sicherer als in Rumaenien.

Auch die Landschaft hat sich veraendert, den Bergen ist weites Weideland gewichen. Am selben Abend probieren wir noch die Nationalspeise "Gulasch" und feiern den 10'000sten Kilometer!
Weiter geht es direkt nach Budapest und von den Motorradstiefeln schnellstens in die Flip Flops. Bei 35 Grad erfrischt das Ungarische Bier die trockene Kehle besonders gut. Wir geniessen die Stadt in vollen Zuegen.


Da wir einige Tage Vorsprung haben entscheiden wir uns spontan, Slowenien in unsere Reiseroute aufzunnehmen.






Noch am Plattensee versuchen wir zu zelten. Beim Versuch soll es bleiben, die Muecken fressen uns auf und so packen wir nach einer Stunde unsere sieben Sachen wieder zusammen. Slowenjen empfaengt uns mit ihrer lieblichen Landschaft. Ich habe die ganze Zeit das Gefuehl im Emmental herum zu kurven.










An einer Kreuzung steigt ploetzlich stinkender Qualm vom Motorrad auf. Sylvia steigt ab (so schnell ist sie noch nie abgestiegen) und ich schaue nach was die Ursache ist. Ein Stueck von einer Isolierungsmatte hat sich hinten am Tank geloest und ist auf den heissen Kruemmer gekommen. Schnell ist die Matte abgeschnitten und das Problem geloest.

Donnerstag, 10. Juni 2010

68.-71. Tag Bran-Kiskunmaisa ca. 900 km




       

    
  

                                                   
In Bran füllen mich bulgarische Motorradfahrer mit ihrem selbstgebrannten Vodka ab. Am nächstenTag suchen wir unsere Rumänienkarte vergeblich..... 
Entlang der Karpaten führt uns unser Weg Richtung Westen. Dabei kommen wir auf dem Transfagarasan richtig in den Schnee, kämpfen uns auf schmierigem Untergrund durch Wälder, fahren auf Strassen die mehr Löcher haben als Asphalt und treffen auf betrunkene Pferdegespannfahrer. Das Alles ist Rumänien und schon stehen wir an der Grenze zu Ungarn.

Sonntag, 6. Juni 2010

62.-67. Tag Venus-Bran ca. 550 km









An der Grenze zu Rumänien werden wir von zwei aggressiven Hunden "begrüsst" und die machen uns ganz schön Angst. Irgendwie kann ich sie aber zwischen dem Zollgebäude abschütteln. Beim rumänischen Zöllner angekommen, sag ich noch mit dem Schrecken in den Knochen: 
"Dogs!! Dogs!!" 
Er:"what?" 
darauf ich: "WUFF WUFF!"
er: "please speak english!"


Dann hab ich es halt sein lassen... :)

Kurz darauf fahren wir auf einen Parkplatz vor einem Supermarkt, da rennen auf einmal ein paar Romakinder mit Geschrei auf uns zu. Was tun!? Stehen bleiben und sie freundlich begrüssen oder schnell die Kurve kratzen!? Sylvia meint "FAHR!". Also fahre ich los und da versuchen die tatsächlich noch unser Gepäck vom Töff wegzureissen. Doch bei uns sitzt alles fest und mit einem Dreh am Gasgriff können wir der Situation entfliehen.....



Verrückt wie diese Kinder hier aufwachsen müssen, ohne Infrastruktur und ohne Perspektiven..... 
Ich bin bedrückt und auch ein bisschen verunsichert. Wird dies jetzt überall so sein? Ich hoffe nicht....




Wir fahren der Küste entlang ins Donau Delta und sehen, dass Rumänien nicht nur ein armes Land ist. Das Bild welches wir am Vorabend erhalten haben ist nicht mehr so düster und so erfreuen wir uns ab der schönen Natur und können jetzt auch geniessen. Ab und zu überholen wir ein Fuhrwerk oder ein Rumäne versucht mir zu zeigen, wie riskant er mich mit seinem aufgemotzten Dacia überholen kann.....

An meinem Geburi machen wir eine Donaurundfahrt und lassen uns 3 Stunden durchs Delta schippern, unglaublich schön.
Leider wird Sylvia krank (Grippe) und so legen wir noch einen Ruhetag ein, bevor wir ins Landesinnere weiterfahren.

Danach fühlt sie sich fitter und wir nehmen die 400 km nach Bran in Angriff. Jedoch werden wir früh gestoppt und ich mache Bekanntschaft mit der rumänischen Polizei :). Juhui! Meine erste Geschwindigkeitsbusse überhaupt! Beim Dorfeingang hatte ich 68 statt 50km/h. Das macht satte 23 Fränkli :), die Quittung kommt ins Album....


Dienstag, 1. Juni 2010

56. - 61 Tag Akcakoca - Venus (Rumänien) ca. 900 km








Wir fahren in das RIESIGE Istanbul. Bereits 90 km vor der Stadt stehen mächtige Wohnblocks und der Verkehr auf der Autobahn ist "ziemlich" verrückt. Auf der mittleren Spur liegt ein LKW-Fahrer       und repariert seinen Lastwagen, nur wenige hundert Meter später (wir haben uns noch nicht vom letzten Schock erholt) versuchen Fussgänger die Autobahn zu überqueren (was ihnen knapp gelingt). Nichts scheint hier unmöglich.....
















Der Reifenwechsel beim KTM- Händler und die Hotelsuche gelingen auf anhieb. Noch am selben Tag bekommen wir Besuch!! Fabienne und Benjamin (hoi zämä:)) checken nur 20 Meter Luftlinie zu unserem Hotel ein, besser geht's nicht.

Es tut gut bekannte Gesichter zu sehen und wiedermal mit jemandem Berndeutsch zu sprechen. In den folgenden Tagen lernen wir Istanbul mit seinen Gegensätzen kennen. Wir bemerken schnell, dass die kommunizierten Preise nur Verhandlungsbasis sind, ab und zu werden wir aber "getürkt"(der versprochene Discount wird dann schon mal als Taxes for government wieder reingeholt) darüber können wir nur lachen... :)


Wir besuchen die berühmten Moscheen, machen eine Bosporus Rundfahrt (mit Anlaufschwierigkeiten), geniessen die türkische Küche, besuchen den grossen Bazar, laufen bis die Sohlen brennen und lassen uns auch das Nachtleben der Stadt nicht entgehen...
Ich wage den Gang zum Friseur. Für 20 türkische Lira gibts eine türkische Frisur inklusive Ohren und Gesichtswäsche (was auch ziemlich nötig war:)).

Der Abschied nach den 4 schönen Tagen fällt schwer und wir sitzen schon wieder auf dem Motorrad Richtung Osten. An der Grenze geht das Theater erneut los (der Türkische Grenzwärter kostet seinen Machtbereich voll aus, 3 Mal Stempel holen, 5 Mal Pass zeigen) A..... Spät Abends erreichen wir Bulgarien. Der Schock sitzt tief, Dirnen und stark sexistische Plakate am Strassenrand sind ein extremer Kontrast zu der muslimischen Welt aus der wir gerade kommen....

Das flache Bulgarien durchqueren wir der Schwarzmeerküste entlang, fahrerisch und landschaftlich unspektakulär..... 

Da freuen wir uns doch auf die Karpaten.